oder übermäßig – sie führen zu endlosem Leid und Unwissenheit. Deshalb sollte man gegenteilige Geistesinhalte pflegen.
Vitarkâ himsâdayah krita-kâritânumoditâ lobha-krodha-mohapûrvakâ mridu-madhyâdhimâtrâ duhkhâjnânânta-phalâ iti pratipaksha-bhâvanam
वितर्का हिंसादयः कृतकारितानुमोदिता लोभक्रोधमोहापूर्वका मृदुमध्य अधिमात्रा दुःखाज्ञानानन्तफला इति प्रतिप्रक्षभावनम् ॥३४॥
Dies ist die längste Sutra (die kürzeste ist übrigens Sutra I-23). Sie bezieht sich auf die Yamas und Niyamas. Patanjali verdeutlicht noch einmal, wie wichtig die Beachtung der ersten beiden Stufen des achtfachen Yoga-Pfades sind: die Einhaltung der Yamas und Niyamas. Kurz gefasst: Wer diese nicht beachtet, wird leiden und keine Fortschritte in seiner Entwicklung machen. Auf der anderen Seite gilt auch: Wer diese Regeln befolgt, wird reichen Segen ernten.
In II-34 werden die Yamas und Niyamas begründet ► mögliche Wirkungsketten ► Übersetzungsalternativen ► Von direktem und indirektem Handeln ► geistige Tipps & Tricks ► ...
1. Bedeutung und Übersetzung des verwendeten Sanskrits
Zunächst hier die Übersetzungsmöglichkeiten für die einzelnen Worte, damit du die Übersetzung selbst für ein besseres Verständnis variieren kannst:
- Vitarka, Vitarkâ = schlechte (üble, unpassende) Gedanken (und Emotionen), üble Leidenschaften; Zweifel; Unsicherheit; Frage; Vermutung;
- Himsa, himsâ = schaden; schädigen; Verletzung;
- Himsdaya, hiṁsādaya, himsâdayah = Gewalttätigkeit; Verletzen; rücksichtslose Gewalt;
- Krita, krita, kṛta = (selbst) getan bzw. gemacht; Täter; fertig; vollbracht;
- Karita, kârita, kārita = durch andere tun lassen; als Auftraggeber veranlassen; anstiften;
- Anumodita, anumoditâh = Befürworter; Anstifter; Dulder; angestiftet, gebilligt; geduldet; zugestimmt; genehmigt;
- Lobha = Gier, Geiz; Habsucht;
- Krodha = Ärger; Wut;
- Moha = Täuschung; Verblendung;
- Purvaka, pûrvakâh, pūrvaka = vorausgegangen, veranlasst; begleitet von; vorangestellt von;
- Mridu, mṛdu = mild; geschmeidig;
- Madhya = mäßig; mittig;
- Adhimatra, adhimâtrâ, adhimātra = intensiv; stark;
- Dukha, duhkha, duḥkha = Schmerz, Elend; Not; Leiden;
- Ajnana, ajnâna = Unwissenheit; Missverstehen;
- Ananta = endlos; unendlich; grenzenlos;
- Phala, phalâh = Frucht, Ergebnis;
- Iti = so, deshalb; also;
- Paksa, pakṣa = Flügel;
- Pratipaksha, pratipaksha, pratipakṣa = Gegensätze; Gegenteil; Gegenmeinung; wortwörtlich: „der andere Flügel“; andere Seite;
- Bhavana, bhāvana, bhâvanam = Zielstrebigkeit; Weilen (der Gedanken); (ständiges) Nachdenken; Ausrichten auf ein Ziel; in Gedanken verweilen;
Zu den Quellen
Buchbesprechungen, Erläuterungen zur Auswahl der Übersetzungsvarianten und allgemeine Hinweise zur Sutraübersetzung findest du im zugehörigen Artikel. Hier nun die Kurzauflistung:
Bücher
- Mircea Eliade: Yoga – Unsterblichkeit und Freiheit
- Iyengar: Der Urquell des Yoga
- Deshpande/Bäumer: Die Wurzeln des Yoga
- Geraldine Coster: Yoga und Tiefenpsychologie
- R. Sriram: Von der Erkenntnis zur Befreiung – Das YogaSutra
- Govindan: Die Kriya Yoga Sutras des Patanjali
- Mallinson/Singleton: Roots of Yoga
- R. Palm: Der Yogaleitfaden des Patañjali
- T.K.V. Desikachar: Über Freiheit und Meditation | Das Yoga Sutra von Patanajali
- Feuerstein, Georg: Die Yoga Tradition (Amazon)
- Skuban, Ralph: Patanjalis Yogasutra (Amazon)
- Sri Swami Satchidananda: The Yoga Sutras of Patanjali (Amazon)
Internetseiten
- Internet-Übersetzung des Yogasutras auf Yoga-Vidya.de
- Zu den Sutras auf ashtangayoga.info
- Zu den Sutras auf 12koerebe.de
- Zu den Sutras auf vedanta-yoga.de
- Openland.de (mittlerweile offline)
- Zu www.bodhi.sofiatopia.org (buddhistische Kommentare zum Yogasutra nur noch als Buch)
- sanskrit-sanscrito.com (Sutras anscheinend entfernt)
- Zur Übersetzung von Chip Hartranft (PDF)
- Die Übersetzung von Hariharananda Aranya, I. K. Taimni, Vasa Houston, Barbara Miller, Swami Satchidananda, Swami Prabhavananda, Swami Vivekananda finden sich auf dieser Seite.
- Übersetzung von James Haughton Woods
- Rainbowbody.com (ausführliche und eigene Kommentierung)
Dein Übersetzungsvorschlag
Du findest die bisherigen LeserInnen-Übersetzungen und -Ergänzungen unten.
Hast du einen eigenen Übersetzungsvorschlag?
Wie würdest du diese Sutra übersetzen? Manchmal ergeben schon kleine Wortveränderungen ganz neue Aspekte. Trau dich ... :-)
3. Wo wir stehen
Hier findest du eine kurze Zusammenfassung des 2. Kapitels des Yogasutras bis zu Sutra II-33:
Yoga Sutra - 2. Kapitel - bis hierher
Wir befinden uns im zweiten Kapitel des Yogasutra von Patanjali. Es handelt von der „Praxis“. Patanjali beginnt das Kapitel mit dem Versprechen, dass Yoga die Leiden des Yogis vermindere und (irgendwann) zu Samadhi, zur allumfassenden Freiheit führe.
In Sutra II-3 bis II-11 schildert Patanjali die fünf Haupt-Hindernisse auf dem Yogapfad, die sogenannten Kleshas (Unwissenheit, Anhaftung, Ablehnung, Ego, Lebensdrang). Erste Wege zur Überwindung der Hindernisse werden angerissen (Gegenschöpfung, Meditation).
Sutra II-12 bis II-15 handeln von Karma (Folgen von Handlungen und Gedanken, die aufgrund der Kleshas geschehen) und dem inhärenten Leid von allem und jedem in dieser Welt. Grundübel ist dabei unsere Identifikation mit dem, was wir nicht sind.
Dann geht es bei den Sutras weiter mit den Schritten, das Leiden zu besiegen. Patanjali sieht es als „die“ Aufgabe des Yogis an, den Unterschied zwischen Sehenden und Gesehenem zu erkennen. Nach und nach sollte diese Erfahrung kultiviert und ausgebaut werden. So gelange man zur Freiheit – Kaivalya (auch mit „letzter Freiheit“, Isoliertheit (Alleinheit), höchster Befreiung oder „vollkommener Erlösung“ übersetzt.
Nachdem Patanjali in den Sutras II-18 und II-19 über Prakriti, die Natur/unsere Welt, gesprochen hat, geht er dann auf deren Beobachter, den Seher (Purusha) und dessen Wahrnehmung ein. Von Sutra II-20 bis Sutra II-27 erläutert Patanjali Grund und das Zustandekommen unserer Existenz, wie die Unwissenheit unser Dasein bestimmt und dass Viveka Khyati, die Unterschreidungskraft oder unterscheidende Wahrnehmung, dauerhaft angewendet unsere Unwissenheit beendet. In den Sutras II-28 bis Sutra III-8 gibt Patanjali die konkrete Praxisempfehlung Ashtanga Yoga, um unser falsches Bild von der Welt – das Leid verursacht und unsere Befreiung verhindert – auch ohne großes spirituelles Talent zu überwinden. Den achtfachen Pfad des Raja Yoga, des königlichen Yoga.
In Sutra II-30 zählt Patanjali auf, was zur ersten Stufe des Pfades, den Yamas, gehört, in II-31 betont er deren universelle Gültigkeit. In II-32 listet er die Niyamas auf, die yogischen Empfehlungen für den Umgang mit uns selbst. In II-33 und dieser Sutra benennt er, welche Folgen sich daraus ergeben, wenn unser Geist sich weigert, die Yamas und Niyamas zu befolgen und was wir dagegen tun können.
4. Jeder Kampf ein magischer Akt
Eliade schreibt auf Seite 60, dass jeder Kampf des Yogin gegen eines der Hindernisse (Zweifel, Gier, Lüge ...) „... einen magischen Charakter trägt. Jeder Versuchung, die sie/er besiegt, entspricht einer Kraft, die er/sie sich aneignet. Solche Kräfte sind aber offensichtlich nicht moralischer Art, sondern magische Kräfte.“ Eliade bezieht sich bei diesen Kräften auf die Versprechungen aus den kommenden Sutra II-35ff.
Zur Erinnerung: Die Yamas und Niyamas
Die Yamas
4.1.
1. Ahimsa – Gewaltlosigkeit
Sanskrit
- Himsa: Gewalt, Grausamkeit
- Ahimsa: Nicht-Gewalt
Zugehörige Sutra:
Yoga Sutra II-34: Gedanken und Zweifel, die zu schädigendem Verhalten führen – egal ob dies selbst getan, in Auftrag gegeben oder nur begünstigt wird, egal ob durch Gier, Ärger oder Verblendung motiviert, egal ob in der Ausführung mild, mittelmäßig
Vom Wortlaut her fordert Ahimsa zunächst einmal ein Vermeiden von Gewalt. Meist wird es darüber hinaus als ein grundlegendes Nichtverletzen interpretiert. Gewaltlosigkeit meint, niemals einem Lebewesen in irgendeiner Form Schaden zuzufügen. Ahimsa wird auch als Grundlage für die folgenden Yamas und Niyamas gedeutet.
Dieses Nichtverletzen kann auf mehreren Ebenen ausgelegt werden:
- Keine körperliche Gewalt gegen kein fühlendes Wesen
Beispielhaft steht hier das Leben von Mahatma Gandhi, der seinen Protest gegen die Besetzung Indiens durch die Engländer auf strikte Gewaltlosigkeit gründete. Doch nicht nur Schläge verursachen Schmerzen, auch Worte können tief verletzen. Von daher wird Ahimsa auch als Freundlichkeit in Worten verstanden.
Zudem sehen viele in Ahimsa eine Forderung des Yoga nach einem vegetarischem wenn nicht sogar veganem Leben. - Keine gewalttätigen Gedanken
Doch was nützt ein friedliches äußeres Gebaren deinem yogischen Fortschritt, wenn du in deinem Inneren jedem Zweiten die Pest an den Hacken wünscht? Wenig bis gar nichts. Darum wird Ahimsa auch als Forderung zu freundlichen Gedanken gegenüber jedermann verstanden.
Im Patanjalayogasastra (beinhaltet den Kommentar zum Yogasutra vom mystischen Vyasa, zitiert aus „Roots of Yoga“), wird Ahimsa als Grundlage für die folgenden Yamas und Niyamas gedeutet. Dort heißt es:
"Von diesen bedeutet Gewaltlosigkeit, niemals einem Lebewesen in irgendeiner Weise Schaden zuzufügen. Die anderen Regeln und Observanzen sind darin verwurzelt. Sie werden praktiziert, um sie zu praktizieren, mit dem Ziel, sie zu vervollkommnen. Sie werden nur deshalb dargelegt, um seine reine Form herbeizuführen. Und so heißt es: „In der Tat, je mehr dieser Brahmane hier viele Gelübde ablegen möchte, desto mehr praktiziert er eben jene Gewaltlosigkeit in ihrer reinen Form, indem er von den Ursachen der aus Unachtsamkeit ausgeübten Gewalt Abstand nimmt."
Warum ist Ethik so wichtig im Yoga?
Manche sagen, weil man mit Yoga so außergewöhnliche Kräfte entwickele, brauche man hohe ethische Maßstäbe für das eigene Handeln. Wahrscheinlich hatten die alten Yogis bei der Formulierung der Yamas und Niyamas aber vor allem die Förderung der Geistesruhe des Yogis durch Einhalten bestimmter Regeln im Sinn.
Auch kein Himsa bei dir selbst
Viele Kommentatoren verstehen die Forderung nach Ahimsa weit: Die Gewaltlosigkeit müsse auch der eigenen Person zuteilwerden, auch „dem eigenen Wesen“ (R. Palm). Nicht nur den anderen Wesen solltest du Freundlichkeit angedeihen lassen, du solltest auch nett zu dir selbst sein. Dich nicht ständig in Gedanken schelten, weil du heute wieder nicht alles geschafft hast. Deinen Körper nicht durch ungesundes Verhalten schädigen.
Ich soll weder in Taten, noch Worten und (vor allem?) auch nicht in Gedanken verletzen, nicht andere, nicht mich, auch kein Tier, gar kein fühlendes Wesen.
Grenzen von Ahimsa
Diese Forderung – radikal gedeutet – würde wohl zum eigenen Verhungern führen (was manche Jainas wohl wegen dieser Deutungsart auch so vollziehen). Neben anderen plädiert Skuban dazu, den gesunden Menschenverstand bei der Befolgung der Forderung nach Nichtverletzen einzuschalten, um zu beurteilen, wie weit Ahimsa in unserem Leben reichen kann. Für den einen ist es die klare Forderung danach, vegan zu leben, ein anderer sieht es so, wie Cicero einst schrieb: „Töte mich, um zu essen, aber morde nicht, um besser zu essen.“
Die Antwort nach den Grenzen von Ahimsa sei individuell, so mehrere Kommentatoren, müsse aber entschieden weiter reichen, als das, womit sich die Menschheit zur Zeit begnügt.
R. Skuban betont die große Wirksamkeit von Ahimsa. Er sagt: „... würde die Mehrheit der Menschen nur diesen ersten Schritt des Yoga-Weges beherzigen, wären wir dem Paradies auf Erden schon sehr nah.“
Sutra II-35: Was folgt, wenn wir Ahimsa befolgen
Ahimsâ-pratishthâyâam tat-samnidhau vaira-tyâgah
अहिंसाप्रतिष्ठायं तत्सन्निधौ वैरत्याघः
Woran können wir erkennen, dass wir uns gemäß der Yamas und Niyamas verhalten? Die folgenden Sutras schildern (wundersame) Auswirkungen, anhand derer wir das erkennen können. Patanjali geht alle zehn Regeln der Yamas und Niyamas durch.
In dieser Sutra geht es zunächst um Ahimsa, das Nichtverletzen anderer Lebewesen. Gewaltlosigkeit gilt als wichtigste Forderung an einen Yogi, in gewissem Sinne können die anderen Yamas von Ahimsa abgeleitet werden.
Wer Ahimsa konsequent durchhält, darf gemäß Sutra II-35 auf hohen Lohn hoffen. Allerdings hat die Sache einen kleinen Haken.
In II-35 werden die magischen Folgen von Ahimsa – dem Nichtverletzen – geschildert ► ein Yogi ohne Feinde? ► Übersetzungsalternativen ► empfundene versus tatsächliche Feindseligkeit ► Wirkungsabläufe ► Kräfte wieder loslassen
4.2.
2. Satya – Wahrhaftigkeit
Sanskrit
- Satya = Wahrhaftigkeit, Wahrheit;
Im Patanjalayogasastra (beinhaltet den Kommentar zum Yogasutra vom mystischen Vyasa, zitiert aus „Roots of Yoga“) heißt es:
„Wahrhaftigkeit ist, wenn Rede und Geist mit ihrem Objekt übereinstimmen und wenn Rede und Geist mit dem übereinstimmen, was gesehen oder gefolgert wird. Wenn sie geäußert wird um einem anderen die eigenen Gedanken mitzuteilen, sollte die Rede nicht trügerisch, verworren oder ohne Information sein. Sie sollte unternommen werden, um allen Wesen zu nützen, nicht um Wesen zu verletzen. Und selbst wenn die Rede auf diese Weise [d.h. wahrheitsgemäß] geäußert wird, aber mit der alleinigen Absicht, den Wesen zu schaden, dann liegt keine Wahrhaftigkeit vor, sondern nur Sünde. Durch diesen bloßen Schein der Tugend, diese Fälschung der Tugend, würde man in schrecklicher Dunkelheit enden. Deshalb sollte man, nachdem man das Wohl aller sorgfältig bedacht hat, die Wahrheit sprechen.“
Siehe auch: Die drei Siebe des Weisen von Sokrates
Drei Siebe des Sokrates (bzw. des Weisen, der Weisheit oder der Wahrheit)
Zum weisen Sokrates kam der junge Polimus gelaufen und er rief bereits von Weitem: "Höre, Sokrates. Ich muss dir etwas erzählen!"
"Halte ein!" unterbracht ihn der Weise, "hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?"
"Drei Siebe?", fragte Polimus voller Verwunderung.
Satya heißt im Grunde genommen vor allem, dass wir nicht lügen sollen. Was wie eine ethische Pflichtübung daherkommt, kann für die eigene Persönlichkeitsentwicklung und auf die Zusammensetzung unseres Umfeldes erhebliche Auswirkungen haben. Jeder, der ernsthaft versucht, die tausenderlei Notlügen, Verdrehungen oder „Lügen durch Übergehen“ im Alltag zu vermeiden, wird einschneidende Veränderungen in seinem Leben feststellen. Meist wird von (sehr) positiven Auswirkungen berichtet. Man muss sich aber erst einmal trauen, den Weg der Wahrhaftigkeit – auch oder vor allem gegenüber sich selbst – zu betreten ...
Konfliktpotenzial
Satya kann in Konkurrenz zu Ahimsa stehen, wenn das wahre Wort jemand anderen verletzen würde. Hier gilt es abzuwägen. Im Thirukkural heißt es sogar:
„Auch eine Lüge ist als Wahrheit zu bewerten, wenn diese Lüge niemanden schadet aber bei jemand anderen Gutes bewirkt.“
Manchmal ist dann Schweigen der bessere Weg. Als Lösung bietet es sich hin und wieder auch an, diplomatisches Geschick bei der Wahl seiner Worte zu entwickeln. Ein andermal sollten wir vielleicht unsere negative Sicht über den Kritisierten oder dessen Verhalten überdenken. Wenn wir alle anderen als Idioten ansehen und uns ethische Pluspunkte davon versprechen, dies jedem offen mitzuteilen, könnten wir uns auf dem Holzweg befinden ...
Weite Auslegung
Mehrere Kommentatoren legen – wie bei den anderen Yamas auch – dieses Yama weit aus. Satya meine auch:
- nicht übertreiben
- nichts vortäuschen
- nicht heucheln
- nicht betrügen
- Ehrlichkeit in der Werbung
- völlige Aufgabe von Selbsttäuschungen
- nur das aussprechen, was erbaulich und/oder sinnvoll ist
- usw.
Satya sollte ebenfalls auf sich selbst angewendet werden. Wir sollten uns nichts vormachen oder uns selbst belügen. Gedanken sind schnell gedacht und auch schnell verdreht gedacht. Darum ist das Führen eines spirituellen Tagebuches eine große Hilfe dabei, sich selbst gegenüber ehrlich zu werden.
Sutra II-36: Was folgt, wenn wir Satya befolgen
Satyapratiṣṭhāyāṁ kriyāphalāśrayatvam
सत्यप्रतिष्ठायां क्रियाफलाश्रयत्वम्
Die Übersetzung dieser Sutra ist nicht ganz eindeutig. Viele Kommentatoren deuten sie wie ein wundersames Versprechen von Patanjali: Konsequente Wahrhaftigkeit führt zur Fähigkeit, Wirklichkeit zu schaffen, ohne zu handeln. Wie ist das zu verstehen?
In II-36 werden die Folgen eines Lebens ohne Lüge beschrieben ► verschiedene Deutungen dieser Sutra ► mögliche Wirkungsabläufe ► Gedankenkraft ► rechte Rede ► Übung zur Sutra
Artikel: Ein spirituelles Tagebuch führen
Ein spirituelles Tagebuch führen: Diese Ereignisse gehören hinein – mit Merkkarte und Vorlage zum Download
Das Niederschreiben unserer Erlebnisse, Gedanken und Gefühle hat mehrere erfreuliche und fördernde Wirkungen. Wir reflektieren das Geschehene, halten wertvolle Erkenntnisse fest und sind durch die Niederschrift zu Präzision und Klarheit angehalten. Im folgenden Artikel geben wir Tipps und Empfehlungen, wie man ein spirituelles Tagebuch führen kann. Inklusive Vorlage zum Gratis-Download.
4.3.
3. Asteya – Nicht-Stehlen
Sanskrit
- Steya: Stehlen, Diebstahl;
- Asteya; Nicht-Stehlen;
„Du sollst nicht stehlen“. Das kommt bekannt vor. Aber es geht auch darum, kein geistiges Eigentum missbräuchlich zu verwenden oder gar als unsere Leistung auszugeben.
Im Patanjalayogasastra (beinhaltet den Kommentar zum Yogasutra vom mystischen Vyasa, zitiert aus „Roots of Yoga“) heißt es:
„Stehlen ist die unrechtmäßige Aneignung von fremdem Besitz für sich selbst; seine Ablehnung dagegen ist Nicht-Stehlen, das sich in Form von Lustlosigkeit äußert.“
Manche Kommentatoren sehen die moralische Forderung weiter. Auch Missgunst über Hab und Gut anderer gilt es zu vermeiden. Man sollte am besten gar nicht erst das haben wollen, was jemand anderes hat.
Sutra II-37: Was folgt, wenn wir Asteya befolgen
Asteya-pratishthâyâm sarva-ratnopasthânam
अस्तेयप्रतिष्ठायां सर्वरत्नोपस्थानम्
Wieder eine famose Wirkung eines Yama: Wer nicht stiehlt und diese Ethik tief in sein Wesen verwurzelt, zu dem kommen alle Reichtümer – ganz von allein. Wie ist das zu verstehen?
In II-37 werden die mystischen Folgen eines Lebens ohne Stehlen beschrieben ► Was meint „Nichtstehlen“ alles? ► Übersetzungsalternativen ► Hintergrund ► Wirkungsabläufe ► Passende Übung
4.4.
4. Brahmacharya – Wandel in Brahma / Selbstbeherrschung / Enthaltsamkeit
Sanskrit
- Brahma: das Wesentliche, das Eine Wahre;
- Char: bewegen;
- Brahmacharya: Mäßigung; Bewegung auf das Wesentliche hin; sexuelle Enthaltsamkeit; sexuelles Fehlverhalten vermeiden; Selbstbeherrschung; Maß halten;
Wir sehen: Brahmacharya wird recht unterschiedlich übersetzt. Oft wird es als sexuelle Enthaltsamkeit oder sexuelle Zurückhaltung interpretiert. Manchmal als Aufforderung, treu zu sein. Ein andermal als Aufforderung zum reinen Lebenswandel. In modernen Interpretationen gerne auch als „Maß halten“.
Brahmacharya heißt wörtlich „brahmischer Wandel“ und meint ein Verhalten, das zum Ziel die Allseele (R. Palm) oder im yogischen Sinne auch „Purusha – das wahre Selbst“ hat. Also eine Lebensweise, die zur Erleuchtung, zum höchsten Ziel führt. Enthaltsamkeit in diesem Sinne würde „das rechte Maß einhalten“ bedeuten, vernünftig leben. Ein Zuviel aber auch ein Zuwenig vermeiden. In diesem Sinne wäre es zu kurz gegriffen, Brahmacharya nur auf den Sex zu beziehen.
Meist wird Brahmacharya aber auf sexuelle Enthaltsamkeit bezogen oder als Aufforderung zu moralisch einwandfreier Sexualität verstanden (zu deuten als: Sex, der niemanden verletzt, erniedrigt oder Lügen nach sich zieht).
Vom Prinzip her dürfte es darum gehen, den spirituellen Fortschritt nicht durch sexuelle Fehltaten oder andere Zügellosigkeiten zu verzögern.
Govindan schreibt: mit Enthaltsamkeit „kann man vieles loslassen, was ... gewöhnlich eine große Quelle der Ablenkung und des Leids ist.“
Im Patanjalayogasastra (beinhaltet den Kommentar zum Yogasutra vom mystischen Vyasa, zitiert aus „Roots of Yoga“) heißt es:
„Sexuelle Enthaltsamkeit ist Enthaltsamkeit des verborgenen Organs, der Genitalien.“
Sutra II-38: Was folgt, wenn wir Brahmacharya befolgen
brahmacarya pratiṣṭhāyāṁ vīrya-lābhaḥ
ब्रह्मचर्यप्रतिष्ठायां वीर्यलाभः
Brahmacharya – vermeintlich ein klarer Begriff und in diesem Sinne oft mit „sexuelle Enthaltsamkeit“ übersetzt. Doch es gibt viele unterschiedliche Sichtweisen zur Deutung von Brahmacharya, die sich teilweise sogar widersprechen.
Sollte ein(e) YogiNi sexuell enthaltsam leben oder ist das eine „Korruption eines lebensfeindlichen und naturfeindlichen Vorurteils“, das den Zielen des Yogas widerspricht? Im Folgenden finden sich die Deutungen von Iyengar bis Ramana Maharshi.
In II-38 beschreibt Patanjali die Folgen von Brahmacharya. Doch was ist das? ► sexuelle Enthaltsamkeit ► Wandel in Brahma ► Schöpferische Aktivität ► Magische Kraft ► Wirkungsabläufe ► Umfrage
Details zur Enthaltsamkeit in alten Yoga-Schriften
Liṅgapurāṇa-Detaianweisungen sexuellen Enthaltsamkeit:
1.8.16 Für Asketen, die sexuelle Enthaltsamkeit (brahmacarya) praktizieren, heißt [sexuelle Enthaltsamkeit], sich nicht durch Handlungen des Geistes, der Rede oder des Körpers am Geschlechtsverkehr zu beteiligen.
1.8.17 Dies bezieht sich insbesondere auf Einsiedler, die ohne Ehefrauen leben. Ich werde dich auch über die sexuelle Enthaltsamkeit von Haushältern belehren, die mit Ehefrauen leben.
1.8.18 Für sie heißt sexuelle Enthaltsamkeit, dass sie [den Geschlechtsverkehr] mit ihren Frauen vorschriftsmäßig vollziehen und sich ansonsten immer in Gedanken, Taten und Worten davon zurückhalten.
1.8.19 Nachdem die rituell reine Ehefrau den Geschlechtsverkehr vollzogen hat, sollte sie ein Bad nehmen. Indem er sich so verhält, ist der disziplinierte Hausvater sicherlich sexuell enthaltsam.
Brahmacharya : diese vier Fehler meiden
Wim van den Dungen schreibt in seinem Kommentar zu Brahmacharya:
"Sexuelles Fehlverhalten : wird im Hinblick auf die „Vier Fehler“ analysiert:
- falsches Objekt: jedes ungeeignete Objekt der Aufmerksamkeit: für einen zölibatären Mönch (Nonne): jede andere Person, für einen Laien: der Partner eines anderen, unsere eigenen Eltern , ein Kind, ein Mönch (Nonne), eine schwangere Frau, Tiere, jede nicht zustimmende Person;
- falsches Organ: falscher Ort im Körper;
- falscher Ort: Orte, die andere beleidigen (öffentlicher Raum oder heiliger Raum);
- falsche Zeit: während der Schwangerschaft, Krankheit oder wenn man Gelübde abgelegt hat;"
Eliade schreibt in "Yoga" auf Seite 58:
"Der Yoga legt ein besonderes Gewicht auf jene -verborgenen Kräfte der Zeugungsfähigkeit-, deren Ausgeben die kostbarste Energie verschwendet, die Kraft des Gehirns schwächt und die Konzentration erschwert ... Und zwar bedeute sexuelle Enthaltsamkeit (brahmacarya) nicht nur Verzicht auf sexuelle Akte, sondern auch das -Verbrennen- der fleischlichen Versuchung selbst. Der Instinkt darf weder ... im Unterbewusstsein sich ausbreitend erhalten bleiben , noch ... sublimiert werden, sondern er wird ganz einfach zertstört ..."
4.5.
5. Aparigraha – Nicht-Greifen, Verzicht auf Gier
Sanskrit
- Parigraha: Begehren; Gier;
- Aparigraha: Nicht-Greifen; Nicht-Zugreifen; Nichtannehmen von Geschenken; Nicht-Begehren; Nichtumfassen;
Hier wird der Yogi aufgefordert, seine Gier zu zügeln und im Leben nicht alles mitzunehmen, was irgendwie geht. Vor allem dann nicht, wenn vermeintliche Geschenke mit dem Ansinnen gegeben werden, unser Verhalten zu manipulieren.
Aparigraha meint in anderen Texten auch das Nichtannehmen von Geschenken, die mit einer Absicht gegeben werden. In anderen Worten: unbestechlich sein, sich nicht für Lohn verbiegen. Geschenke unter guten Freunden und Liebenden sind damit vermutlich nicht gemeint.
Es beziehe sich aber nicht nur, so Iyengar, auf materielle Besitztümer, sondern auch „auf die Starrheit des Denkens“. Auch an Gedanken [und Meinungen] dürfe man nicht haften und müsse immer bereit sein, sie loszulassen.
In einem noch weitergehenden Sinne fordert Aparigraha, sogar die Aufgabe von Gewinnsucht und keinen Besitz zu horten.
Im Patanjalayogasastra (beinhaltet den Kommentar zum Yogasutra vom mystischen Vyasa, zitiert aus „Roots of Yoga“) heißt es:
„Nicht-Erwerbstätigkeit ist, die Objekte der Sinne nicht für sich selbst zu nehmen, weil man die Fehler des Erwerbens, Beschützens, Verlierens, Anhaftens oder Schädigens an ihnen sieht.“
Sutra II-39:v Mehr zu Aparigraha und: Was folgt, wenn wir Aparigraha befolgen?
Aparigrahasthairye janmakathantāsambodhaḥ
अपरिग्रहस्थैर्ये जन्मकथंतासंबोधः
Aparigraha – die Begierdelosigkeit oder Anspruchslosigkeit – ist laut Iyengar der subtilste Aspekt der Yamas und stellt hohe Anforderungen an Yoga-Aspiranten. Aber es helfe nichts: wenn wir uns darüber klar werden wollen, wer wir sind, woher wir kommen und wohin wir gehen, müssen wir das Haben-Wollen loslassen. Die Begründungen dafür sind durchaus nachvollziehbar.
In II-39 werden die (wundersamen) Folgen von Aparigraha erläutert ► Was meint Aparigraha konkret? ► Übersetzungsalternativen ► Wirkungsabläufe ► Weiterer Nutzen von Aparigraha ► Übung
4.6. Umfrage: Welches Yama hälst du ein?
Um die Einhaltung welcher der Yamas bemühst du dich im täglichen Leben?
Perfekt ist wohl niemand von uns. Darum: In welchem Yama gibst du dir Mühe?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Ahimsa – Gewaltlosigkeit | 43 Stimmen |
Satya – Wahrhaftigkeit | 34 Stimmen |
Asteya = Nicht-Stehlen | 31 Stimmen |
Aparigraha – Nicht-Greifen | 29 Stimmen |
Brahmacharya – Selbstbeherrschung | 23 Stimmen |
Die Niyamas
4.7. 1. Saucha – Reinheit
Sanskrit
- Sauca, Saucha: (innere und äußere) Reinheit; Klarheit; Sauberkeit; Entschlackung; das Geklärte;
Zugehöriges Element: Erde (körperliche Hülle);
Die Yogis wussten schon lange, dass innere und äußere Reinheit dem Menschen zuträglich ist. Saucha wird vielschichtig ausgelegt. Man versteht darunter unter anderem:
- körperliche Hygiene (äußere Reinheit)
- saubere Gedanken zu pflegen (energetische und mentale Ebene)
- vornehmlich sattvige, leichte, vegetarisch/vegane und reine Nahrung zu sich zu nehmen (gesunde Ernährung)
- innere Reinheit anzustreben (hierfür stehen dem Yogi Pranayama, Asana und verschiedene Kriya-Yoga-Reinigungstechniken zur Verfügung)
- eine saubere Wohnumgebung
- einen aufgeräumternund sauberen Arbeitsplatz
- Asana und Pranayama zur inneren Reinigung zu üben
Deshpande/Bäumer schreiben: "Der Yogaweg verlangt Reinigung" wie die Gewinnung von reinem Gold die Entferfnung der Schmutzklumpen im Golderz notwenig mache.
Etwas darüber hinausgehend kann man unter Saucha auch die Forderung sehen, sich nicht durch die ungefilterte Aufnahme von schlechten Nachrichten innerlich zu verschmutzen. Buddha spricht in diesem Zusammenhang davon, dass er Schlechtes nicht in sein "Herz einlässt". Siehe dazu auch Sutra II-33, in der eine Kultivierung positiver Gedanken angemahnt wird. Vyasa (Kommentator des Yogasutra) fügt hinzu, dass Sauca auch meine, Unreinheiten des Geistes zu reinigen (Eliade, Yoga, S.58f).
Unter Saucha wird von mancher Stelle sogar die Aufforderung zu einer Lebensweise verstanden, die heutzutage mit Minimalismus bezeichnet wird. Siehe den Artikel "Warum Minimalismus?".
Deshpande/Bäumer hingegen wollen eine Betonung der "Reinigung des Sehens" bei Saucha verstanden wissen. Der Yogi müsse zum "reinen Schauen" finden, dies führe zu "Loslösung und Befreiung" und sei "der Kern der Reinigung".
Im Yoga wurden Techniken entwickelt, auch das Innere des Körpers mechanisch zu reinigen:
Artikel: Die 6 Yoga-Reinigungsübungen
Ähnliche Reinigungstechniken finden sich übrigens im Evangelium der Essener, wie man bei Ralph Skuban nachlesen kann.
Sutras: Was folgt, wenn wir Saucha befolgen
{/source Yoga Sutra II-41: Aus Reinheit entstehen Klarheit im Geist, innere Freude, gerichtete Konzentration, Beherrschung der Sinne und Erkennen vom wahren Selbst Zur Sutra Yoga Sutra II-40: Durch Reinheit entsteht Abneigung gegenüber dem eigenen Körper und gegenüber der Berührung mit anderen Körpern Zur Sutra {source}
4.8. 2. Santosha – Zufriedenheit
Sanskrit
- Santosha, Samtosa: Sanskrit Genügsamkeit, Bescheidenheit; Zufriedenheit;
Zugehöriges Element: Wasser (physiologische Hülle);
Santosha steht für folgende Geisteshaltungen:
- Ich nehme alles so, wie es kommt.
- Ich bin mit dem zufrieden, wie es ist.
Das reicht von der Empfehlung, die geistige Haltung der Abneigung bzw. Ablehnung (von Erlebnissen, Menschen, Umständen usw.) immer weiter abzulegen bis hin zur Forderung, sich nicht mit anderen zu vergleichen.
Dies bedeutet nicht, dass man in seinem Leben nichts verändern darf. Es geht vielmehr darum, die negativen Folgen geistigen Haderns mit der Welt und den eigenen Erfahrungen zu vermeiden.
Hariharananda Aranhya (1869-1947), Kommentar des Yogasutra, verdeutlicht:
"Um Dornen zu entgehen, ist es lediglich nötig, Schuhe zu tragen, nicht jedoch, die ganze Erde mit Leder zu überziehen."
Ramana Maharshi (1879-1950) geht noch einen Schritt weiter: Wenn der Wunsch eines Menschen erfüllt wird, er (mehr oder weniger kurz) zufrieden ist, "kehrt er in Wirklichkeit zu seinem Ursprung zurück und erfreut sich an dem Glück, das das Selbst ist" (beides zitiert aus Ralph Skuban). Mit Santosha würde ein Mensch also nur seine eigentliche Natur empfinden.
Deshpande/Bäumer sehen in Santosha, dass Begierden, Wünsche, Gier und der unstillbare Hunger nach einem Mehr von allem, was man für wünschenswert hält, zur Ruhe kommen. Irgendwann sei nichts mehr von Bedeutung, was nicht "das reine Schauen und das rechte Verstehen der existenziellen Situation fördert."
Sutra: Was folgt, wenn wir Santosha befolgen
Yoga Sutra II-42: Durch das Kultivieren von Zufriedenheit erreichen wir höchstes Glück
4.9. 3. Tapas – Selbstzucht
Sanskrit
- Tapas: Hitze, Glut; Intensität; Enthusiasmus; den Körper „erhitzen“; etwas mit Freude tun; Askese; Selbstzucht; Selbstdisziplin; inneres Feuer; Hitze; Intensität der Disziplin; ständige Übung; Anstrengung;
Zugehöriges Element: Feuer (psychische Hülle);
Tapas hat viele Bedeutungen, auch im Yoga-Universum. Hier bei den Niyamas wird es meist im Sinne von Selbstzucht verstanden. Gemeint ist sowohl die Disziplin beim Üben von Meditation, Asana und Co. als auch der bewusste Verzicht auf Annehmlichkeiten, die uns auf lange Sicht schwächen. Ziel ist ebenfalls über innere und äußere Reinheit ein Stärken von Körper und Geist.
Es geht bei den Tapas auch darum, Wiederstände zu überwinden (morgens aufstehen und meditieren), sich ungesunder Vergnügungen zu enthalten (die fünfte Tasse Kaffee ...) und dem Bewahren eines klaren und positiven Geistes trotz widriger äußerer Umstände (z. B. bei einer Beleidigung innerlich nicht aufzubrausen).
Sutra: Was folgt, wenn wir Tapas befolgen
Yoga Sutra II-43: Durch tapas (Entsagungen, Selbstzucht) verschwinden Unreinheiten; dies führt zu Vollkommenheit und Beherrschung vom Körper und den Sinnen
4.10. 4. Svadhyaya – Selbststudium (Studium)
Sanskrit
- Sva, Swa: selbst: „zu mir gehörig“;
- Adhyaya: Untersuchung; Erforschung; nahe herangehen;
- Svadhyaya, Swadhyaya: Selbststudium; Selbsterforschung; Selbstreflexion; (innere) Reflexion; lernen von sich selbst; auf sich selbst achten;
Zugehöriges Element: Luft (intelektuelle Hülle);
Hier fordert uns die Yogalehre dazu auf, uns selbst immer besser kennenzulernen. Uns unserer Gedanken und Einstellungen bewusst zu werden. Die Motive unseres Handelns zu erkennen.
In einem engeren Sinne wird Svadhya als Studium spiritueller Schriften ausgelegt. Aber auch dieses Lesen heiliger Texte soll uns letzlich zur Selbsterforschung, zum Gang nach Innen motivieren.
Sutra: Was folgt, wenn wir Svadhyaya befolgen
Yoga Sutra II-44: Durch Selbstserforschung wird man eins mit der ersehnten Gottheit (bzw. dem Ideal)
Ideal zum Selbststudium: Ein spirituelles Tagebuch führen
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Das Niederschreiben unserer Erlebnisse, Gedanken und Gefühle hat mehrere erfreuliche und fördernde Wirkungen. Wir reflektieren das Geschehene, halten wertvolle Erkenntnisse fest und sind durch die Niederschrift zu Präzision und Klarheit angehalten. Im folgenden Artikel geben wir Tipps und Empfehlungen, wie man ein spirituelles Tagebuch führen kann. Inklusive Vorlage zum Gratis-Download.
4.11. 5. Ishvarapranidhana – Verehrung des Göttlichen
Sanskrit
- Ishvarapranidhana, Ishvara Pranidhana: Verehrung des Göttlichen; Hingabe an Gott; Verehrung Gottes; Verehrung des Göttlichen; Gottvertrauen; Annehmen des Schicksals;
Zugehöriges Element: Äther (spirituelle Hülle);
Patanjali definiert „das Göttliche“ im Yogasutra nicht konkret. Es scheint, als will er jedem selbst überlassen, ob und wie er an etwas Göttliches glaubt. Allgemein könnte man Ishvarapranidhana als die Forderung nach einer Kultivierung einer Beziehung zu Gott verstehen.
Ralph Skuban schreibt: "Die Hingabe ... kann eine Art Schnellstraße zum inneren Licht sein."Er zählt darunter auch das Sprechen (heiliger) Mantras, Gebete, rituelle Handlungen oder Karmayoga.
Ishvarapranidhana lässt sich aber auch so deuten, dass man alles in Gottes Hände gibt. Sich schon selbst im Leben bemüht, aber das Ergebnis Gott überlässt.
Im täglichen Leben kannst du probieren, alles als göttlich anzusehen. So durch die Welt zu gehen kann sehr inspirierend sein.
Mystiker gehen noch weiter. Sie erstreben völlige Selbstaufgabe, eine Art Sterben im Leben, gemeint ist vermutlich die völlige Aufgabe des Ego über die bedingungslose Hingabe (Liebe) zum Höchsten bzw. der Quelle, aus der alles entstand, meist Gott genannt. Im Zen (ohne Gott) heißt es ähnlich:
"Der Suchende wird zum Tal."
Dann werden alle Geheimnisse der Seele offenbart (Johannes vom Kreuz, 1542-1591, schrieb dies im Dunklen einer Gefängniszelle, inmitten der Folter durch die Inquisition in der Schrift "Die dunkle Nacht der Seele", gefunden bei Ralph Skuban).
Sutra: Was folgt, wenn wir Ishvarapranidhana befolgen
Yoga Sutra II-45: Die Hingabe an Ishwara führt zur Vollkommenheit in Samadhi.
Alle Sutras zu Ishvara / dem Göttlichen bzw. der Hingabe daran
4.12. Umfrage: Welches Niyama hälst du ein?
Um die Einhaltung welcher der Niyamas bemühst du dich im täglichen Leben?
Wie oben bereits gesagt: Perfekt ist wohl niemand von uns. Darum: In welchem Niyama gibst du dir Mühe?
Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓
Die bisherigen Stimmen:
Santosha – Zufriedenheit | 18 Stimmen |
Svadhyaya – Selbststudium | 16 Stimmen |
Saucha – Reinheit | 14 Stimmen |
Tapas – Selbstzucht | 13 Stimmen |
Ishvarapranidhana – Verehrung des Göttlichen | 7 Stimmen |
5. Leid als Folge unmoralischen Verhaltens
Es gibt viele Begründungen für Moral. In der Philosophie wird ethisches Verhalten oft mit Vernunft begründet. Wenn sich der Mensch nicht so und so verhält, führt das ins Chaos. Aristoteles war zum Beispiel der Meinung, dass ein gutes Leben ein ethisches Leben sei.
Biologen arbeiten mit einem eigenen Ansatz, begründen Rücksichtnahme mit der Stärkung der eigenen Gruppe.
Religionen fordern Moral mit den Geboten eines Gottes.
Patanjali hingegen begründet mit dieser Sutra erneut die yogischen Empfehlungen zu einer tugendvollen Lebensweise (Yamas, Niyamas etc.), ohne einen Gott als strafende Instanz oder andere der gängigen Begründungen heranzuziehen. Seine Lehre (bzw. die der Yogaphilosophie und der buddhistischen Anschauung) begründet wie folgt: wenn du nicht tugendhaft gemäß der Yamas und Niyamas lebst, wirst du leiden und in Unwissenheit versinken. Kurz gefasst: Lasterhaft leben = unkluges Verhalten. Oder:
Yoga sagt: Wer sündigt, wird leidend und unwissend.
Sukadev drückt es so aus: „... es ist nicht so, dass der Ehrliche wirklich der Dumme ist. Der Ehrliche ist der Fröhliche und der Freudige. Der Unehrliche ist der Traurige, Unglückliche.“
Wieso eigentlich Moral?
... hier geht es doch um Gedanken und Zweifel? Richtig, aber was ist hier mit „negativen bzw. störenden Gedanken oder Gefühlen“ bzw. Zweifeln gemeint? Antwort: Alles, was dich am Befolgen der Yamas und Niyamas hindert. R. Skuban schreibt: „ ... in diesem Sinne sind mentale Muster, die den Yamas und Niyamas zuwiderlaufen ... weil sie dem Ziel vom Yoga entgegengesetzt sind: dem stillen Geist.“
6. Unwissenheit als Folge oder als Ursache?
Meist wird diese Sutra so übersetzt, dass auch Unwissenheit als Folge von Vitarka (Zweifeln, schlechten Gedanken ...) auftritt. R. Palm schreibt, das zweifelbehaftete Gedanken zu Gewalt führen und „... egal in welcher Entstehungs- und Erscheinungsform, führen immer ins Nichtwissen zurück, welches der unerschöpfliche Hort des Leidens und seiner allzeit aktiven Plage ist“.
Andere (z. B. Swami Satschidananda) übersetzen hier, dass zweifelhaften bzw. ungünstigen Gedanken und Taten (stets) aus Unwissenheit resultieren.
7. Selbsterforschung, Unterscheidungsvermögen und richtiges Denken als Befreiung von Leid und Unwissenheit
Iyengar schreibt: „Zu solchem Verhalten [Gewalttaten etc.] kommt es durch Gier, Zorn und Verblendung, und nur deren Gegenteil, also Selbsterforschung, richtiges Denken und Handeln, kann Abhilfe schaffen.“ Er betont, dass Patanjali darauf dränge, Vitarka (den Zweifel oder schlechte Gedanken) durch „Anwendung des Unterscheidungsvermögens zu beseitigen“.
Govindan empfiehlt, geistig loszulassen und dann alles aufzuschreiben, was einem durch Kopf geht. An dem Resultat könne man erkennen, woran man als Yogi*ni noch zu arbeiten habe. Darüber hinaus sei Achtsamkeit im Alltag immer der erste Schritt.
Manchmal muss man sich, so u.a. Govindan, auch einfach einer Situation entziehen, wenn dabei zu viel negatives Denken vorherrsche. Wenn das nicht möglich sei, solle man Gleichmut üben. Ergänzend könne man auf das Herz meditieren und sich dabei auf ein Gefühl der Liebe konzentrieren.
Es nützt nichts, die Sinne vor den Folgen seiner Taten zu verschliessen
8. Kaum ein Unterschied: in Gedanken durchführen, tatsächlich agieren, beauftragen oder nur zulassen
Patanjali schreibt in dieser Sutra, dass schon der Gedanke an verletzende Handlungen gegenüber anderen Lebewesen zu eigenem Leid führt. Man muss noch nicht einmal selber tätig werden. Sukadev verdeutlicht: „Es macht wenig Unterschied, ob wir eine Verletzung der yamas und niyamas selbst begehen oder nur begünstigen und zulassen. Wenn neben uns ein Mensch gequält wird und wir unternehmen nichts dagegen, ist es himsa (Verletzen), und wir haben Anteil daran.“
Ein Beispiel ist der „Fleischgenuss“. Nur weil wir nicht selbst das Schwein sein kurzes Leben lang in einen engen Stall gequetscht und am Ende das angsterfüllte Tier getötet und geschlachtet haben, so kommen wir doch um die karmischen Folgen des Verzehrs solchen Fleisches laut Karmalehre nicht umhin. Wir wissen von diesen Handlungen, nehmen sie billigend in Kauf und bezahlen sogar noch die Übeltäter für ihr Tun – nur aus „Gier“ nach dem Geschmackserlebnis in Kombination mit dem Unwillen, mehr für das Fleisch zu bezahlen.
Patanjali fordert uns hier indirekt dazu auf, unsere Handlungen stets tiefer zu hinterfragen: fördere oder unterstütze ich mit dieser oder jener Tat eventuell indirekt das Leid anderer Lebewesen?
9. Motive für Irrwege
Gier, Ärger (bzw. Hass) oder Täuschung (bzw. Verblendung): die bekannten drei Geistesgifte aus der Lehre des Buddha finden sich auch bei Patanjali als Ursache für „schlechtes“ Verhalten.
9.1. Gier
Wenn wir etwas haben wollen, führt oft eine Tat zum „Haben“. Diese Tat kann oftmals eine kleine Lüge, ein Verschweigen der Wahrheit oder eine Täuschung beinhalten. Zum Beispiel, wenn wir ein Produkt verkaufen wollen, weil wir die Einnahmen daraus haben wollen und dem Käufer nicht alles über das Produkt erzählen, was wir wissen.
Auch das gewaltsame Nehmen ist in unserer Welt noch gang und gäbe, im Großen wie im Kleinen.
9.2. Ärger/Zorn/Wut
Jeder weiß, wie fatal es sein kann, in einem Geisteszustand von Wut oder Ärger zu handeln oder zu sprechen. Wie sehr wir zornentbrannte Spontanreaktion bereuen.
- Die von Patanjali hier beworbene Praxis des pratipaksha bhavanam verlangt darum zunächst einmal Achtsamkeit: Ich bemerke, dass sich in mir Wut und Ärger aufbaut.
- Dann gilt es, mich vor vorschnellen Reaktionen zurückzuhalten.
Parallel kann ich dem Zorn nachspüren, die Ursache benennen und mich als Beobachter meiner Gefühle üben.
Erkenne ich vielleicht sogar einen Irrtum, auf dem meine Wut basiert (z. B. andere sind verantwortlich für meine Emotionen)? - Als dritten Schritt übt man dann das Denken des Gegenteils. Was kann ich tun, um meinen Geist zum Frieden zurückzuführen? Buddha beispielsweise sah in jedem Wesen dessen Potential zur Buddhanatur und konnte so allen gegenüber freundliche Gefühle und Gedanken entgegenbringen. Wie oben erwähnt gibt es zudem die Möglichkeit, sich auf ein Gefühl von Liebe im Herzen zu konzentrieren.
Welche gegenteiligen Geistesinhalte zu Ärger/Zorn/Wut nutzt du in solch einer Situation?
Vielen Dank für jede Anregung:
Parallel kann man zur Unterstützung des Friedens die Situation auch einfach verlassen.
R. Skuban schreibt: „Pratipaksha Bhavanam ist ... gewissermaßen konkret angewandtes viveka [= Unterscheidungskraft, siehe Sutra II-15]. Und viveka ... führt zu vairagya [Nichtanhfaften].“
9.3. Täuschung/Verblendung
Ein Beispiel dafür, dass Verblendung/Unwissenheit/Täuschung zu unethischem Verhalten führt: Wer meint, wahres Glück kommt durch Ansammeln von möglichst vielen Erlebnissen im Außen (Reisen, Fernsehen, Sex, teure Kleidung, Drogen, gutes Essen ...), neigt dazu, sich über die Bedürfnisse anderer Lebewesen hinwegzusetzen, um diese Erlebnisse/Besitztümer zu erlangen. Da gemäß Yogalehre wahres Glück aber erst in der Erleuchtung, dem Erkennen des wahren Selbstes und dem Ruhen darin erlangt wird, ist die vorige Überzeugung (wahres Glück durch Erlebnisse in Samsara) ein Irrtum und verursacht die erwähnte Abweichung von den Forderungen der Yamas und Niyamas.
Verblendung oder auch mangelndes Unterscheidungsvermögen gilt im Yoga und Buddhismus als ein Hauptquell für unkluges Verhalten.
10. Von Perfektionismus und Selbstadel
Sukadev weist auf ein mögliches Problem hin, das sich einstellen kann, wenn wir uns um ahimsa (Nicht-Verletzen) und Co. im Alltag bemühen: den Selbstvorwurf. Er schreibt: „Die Schwierigkeit mit all diesen hehren, hohen Grundsätzen ist, dass man sie nicht immer ganz in die Tat umsetzen kann, weil wir eben noch nicht selbstverwirklicht sind. ... man darf sich auch kein schlechtes Gewissen machen, wenn einem die Umsetzung nicht immer perfekt gelingt.“
Beispiele: Bei jedem Schritt töten wir kleine Lebewesen, fast jede wirtschaftliche Handlung schadet irgendeinem Lebewesen. Oder was tust du, wenn ein Gewalttäter deine Kinder bedroht?
Wir sollten uns immer um mehr Nachhaltigkeit, Freundlichkeit, Gewaltlosigkeit, Tierwohl etc. bemühen, aber wer perfektionistische Maßstäbe an sich anlegt, wird nicht zur Geistesruhe finden, wie es in Sutra I-2 als Ziel des Yoga benannt ist.
Wie schon in den Sutras zuvor besprochen, kann es zudem zu weiteren Konflikten zwischen einzelnen Yamas und Niyamas kommen. Beispiel: Jemanden die Wahrheit offen darzulegen kann gegen ahimsa (Nicht-Verletzen) verstoßen. Hier gilt es abzuwägen, vielleicht gibt es kein „perfektes“ Vorgehen. Im Zweifel, so die meisten Kommentatoren, sollte man immer ahimsa – dem Nichtverletzen – den Vorzug geben.
11. Unterschiede im Buddhismus
Yogalehre und Buddhismus sind sich einig, dass untugendhaftes Verhalten Gegenmaßnahmen erfordert, die den Aspiranten zurück auf den Pfad klugen Agierens führt.
In vielen Karmalehren wird vor allem die äußere, reale Tat als Ursache für künftiges Leid oder Glück angesehen. In dieser Sutra betont Patanjali, dass auch negative Gedanken bekämpft werden müssen.
Im Buddhismus ist vor allem die Absicht hinter der Tat bzw. den Gedanken entscheidend. Ist diese schlecht, folgt auch das schlechte Karma. Ist die Absicht aber gut, so verhindert dies das negative Karma, zumindest zum Teil. Praktisch gesagt: Ein Arzt, der eine Mutter tötet, um das Kind in ihrem Bauch zu retten wird andere Folgen zu tragen haben, als ein Lustmörder.
12. Karma-Reinigungspraxis
Patanjali empfiehlt hier die Pflege positiver Gedanken zur Vermeidung von schlechtem Karma und Unwissenheit. Einige buddhistische Richtungen pflegen eine Praxis, die von negativem Karma befreien soll. Sie besteht aus vier Schritten:
- Das Verlassen auf die drei Juwelen Buddha, Dharma (oder Dhamma, die buddistische Lehre) und Sangha (buddhistische Gemeinschaft).
- Die Kraft des Bedauerns nutzen: die begangene Missetat zutiefst bereuen.
- Die Kraft der Entschlossenheit nutzen: felsenfest geloben, solch eine Tat nie wieder zu begehen.
- Buddha Varasattva anrufen und um Befreiung vom Karma bitten.
Interessant ist auch, dass tugendhaftes Handeln im Buddhismus (und in anderen Lehren) nicht zur völligen Befreiung (Erleuchtung, Nirvana) führt, sondern "nur" positives Karma und damit positive Auswirkungen im Samsara (Reichtum, einen schönen Körper, gute Wiedergeburt etc.) nach sich zieht. Wer dem Samsara entkommen will, kann aber dieses positive Karma nutzen, um noch entschlossener zu praktizieren. Am Ende führt nur Nirvana zu dauerhaftem Frieden.
13. Dein Feedback / deine offene Frage an den Text
Ist etwas unklar geblieben? Kannst du etwas ergänzen oder korrigieren?
Der Stoff der Sutras ist für uns heutige Menschen nicht leicht zu verstehen. Ist im obigen Text irgendetwas nicht ganz klar geworden? Oder kannst du etwas verdeutlichen oder berichtigen? Eine eigene Erfahrung schildern ... Vielen Dank vorab für jeden entsprechenden Hinweis oder eine Anregung:
14. Übung zu Sutra II-34
Übungsvorschlag für die kommende Woche zu Sutra II-34:
Versuche eine Sensibilität für den folgenden Zusammenhang zu entwickeln:
Handeln entgegen den Empfehlungen der Yamas und Niyamas → ich fühle mich unwohl, leide.
Dieser Zusammenhang kann unmittelbar nach der „Fehlhandlung“ erkennbar sein, mag aber auch erst Stunden oder Tage oder noch länger danach eintreten.
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15. Videos zu Sutra II-34
In den Tabs finden sich Videos zu dieser Sutra.
{tab Sukadev}
Yoga-Vidya Video zu Sutra II-30-34
Länge: 23 Minuten
Desikachar Video zu Sutra II-33 und II-34
Länge: 54 Minuten
{tab Nayaswami Asha}
Nayaswami Asha Video zu den Sutras II-34 (Class 41)
Nayaswami Asha Video zu den Sutras II-32 bis II-34 Teil 2 (Class 42)
Nayaswami Asha Video zu den Sutras II-32 bis II-34 (Class 40)
{tab Anand Krishna }
Anand Krishna zu den Sutras II-33 und II-39
Länge: 18 Minuten
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